Orthopädie in der Ergotherapie

Die Orthopädie in der Ergotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Rehabilitation von Patienten mit orthopädischen Erkrankungen. Sie zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, indem ihre körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten gefördert und erhalten werden. Dieser Text beleuchtet die Ergotherapie bei verschiedenen orthopädischen Ursachen und beschreibt spezifische Behandlungsmethoden, die in der Praxis angewendet werden.

Orthopädische Behandlungsanlässe in der Ergotherapie:

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises wie Arthrose, Arthritis und Weichteilrheuma führen häufig zu chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Arthrose ist durch den Verschleiß des Gelenkknorpels gekennzeichnet, Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung. Weichteilrheuma betrifft das Bindegewebe und die Muskulatur und führt ebenfalls zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen.

CRPS (Komplexes regionales Schmerzsyndrom)

CRPS oder Complex Regional Pain Syndrome ist eine chronische Schmerzerkrankung, die meist nach Verletzungen oder Operationen auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch anhaltende Schmerzen, Schwellungen und Veränderungen der Hautfarbe und Temperatur im betroffenen Bereich.

Erkrankungen peripherer Nerven

Erkrankungen wie das Karpaltunnelsyndrom betreffen die peripheren Nerven und führen zu Symptomen wie Taubheit, Kribbeln und Schmerzen in den betroffenen Bereichen. Diese Erkrankungen können die Feinmotorik und die Handkraft erheblich beeinträchtigen.

Erkrankungen der Wirbelsäule

Erkrankungen der Wirbelsäule wie Bandscheibenvorfälle oder degenerative Veränderungen führen zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und häufig auch zu Gefühlsstörungen. Diese Beeinträchtigungen betreffen die Mobilität und die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen.

Gelenkerkrankungen und Gelenkersatz

Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder die Notwendigkeit von Gelenkendoprothesen (z.B. Hüft- oder Knieprothesen) erfordern eine umfassende Rehabilitation, um die Beweglichkeit und Funktion der betroffenen Gelenke zu verbessern.

Amputationen

Nach einer Amputation ist die Anpassung an die neuen körperlichen Gegebenheiten entscheidend. Die Ergotherapie hilft, den Alltag mit einer Prothese zu bewältigen und die bestmögliche Handlungsfähigkeit zu erreichen.

Frakturen durch äußere Einflüsse

Orthopädie in der Ergotherapie: Behandlungsverfahren

Kraft-, Bewegungs- und Ausdauertraining

Diese Trainingsformen sind wichtig, um die Muskelfunktion, die Gelenkbeweglichkeit und die allgemeine Ausdauer zu verbessern. Spezifische Übungen werden individuell angepasst, um die körperlichen Fähigkeiten zu stärken und die Belastbarkeit zu erhöhen.

Narbenbehandlung

Die Narbenbehandlung umfasst Techniken zur Mobilisierung des Narbengewebes, um Verklebungen und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Massagen, Dehnungen und spezielle Narbencremes werden eingesetzt, um die Elastizität der Haut zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Kontraktur-Prophylaxe

Kontrakturen sind Bewegungseinschränkungen, die durch Verkürzungen von Muskeln, Sehnen oder Bändern verursacht werden. Die Prophylaxe umfasst regelmäßige Dehnübungen und den Einsatz von Schienen oder Orthesen, um die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.

Gelenkschutztraining

Beim Gelenkschutztraining lernen die Patientinnen und Patienten Techniken, um ihre Gelenke im Alltag zu schonen und Überlastungen zu vermeiden. Dazu gehören ergonomische Prinzipien und Hilfsmittel, die helfen, Bewegungen schonend und effizient auszuführen.

Maßnahmen zur Desensibilisierung empfindlicher Hautareale

Bei Patienten mit Sensibilitätsstörungen sind Desensibilisierungstechniken wichtig. Dazu gehören die schrittweise Exposition gegenüber verschiedenen Reizen und spezielle Massagetechniken, um die Empfindlichkeit der Haut zu verringern.

Maßnahmen zur Ödemreduktion

Ödeme oder Schwellungen können durch Lymphdrainage, Kompressionsverbände und gezielte Bewegungstherapie reduziert werden. Diese Maßnahmen fördern den Abfluss von Flüssigkeit und reduzieren Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Sturzprävention

Sturzprophylaxe ist vor allem bei älteren Patienten und Patienten mit Gleichgewichtsproblemen wichtig. Sie umfasst Gleichgewichtsübungen, Krafttraining und die Anpassung des Wohnumfeldes, um das Sturzrisiko zu minimieren.

Individuelles Training alltagsrelevanter Aktivitäten

Ziel dieses Trainings ist es, die Selbstständigkeit der Patienten im Alltag zu fördern. Aktivitäten wie Anziehen, Kochen oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel werden geübt, um die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen der Betroffenen zu stärken.

Berufsspezifisches Training

Berufsspezifisches Training hilft Patienten, die nach einer Verletzung oder Krankheit wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren möchten. Es umfasst die Anpassung des Arbeitsplatzes und die Schulung in ergonomischen Techniken, um die Rückkehr ins Berufsleben zu erleichtern.

Hilfsmittelberatung und -evaluation

Ergotherapeuten beraten bei der Auswahl und Anpassung von Hilfsmitteln, die den Alltag erleichtern. Dies kann von einfachen Griffverstärkungen bis hin zu komplexen technischen Hilfsmitteln reichen. Die richtige Auswahl und Anwendung dieser Hilfsmittel können die Lebensqualität erheblich verbessern.

Handwerkliche und gestalterische Tätigkeiten

Handwerkliche und gestalterische Tätigkeiten sind nicht nur therapeutisch wertvoll, sondern fördern auch die Feinmotorik, die Kreativität und das psychische Wohlbefinden. Sie können den Patienten helfen, neue Interessen zu entdecken und ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern.

Fachbereiche der Ergotherapie.

Fachbereiche der Ergotherapie: Emotionale Stabilität fördern.

Die Ergotherapie hilft durch gezielte Übungen, alltagsnahe Aktivitäten und individuelle Anpassungen, die körperlichen, geistigen und emotionalen Fähigkeiten zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern.

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